Status quo in Deutschland und Erkenntnisse über die Präferenz für islamische Finanzierungen

Bist du neugierig auf den aktuellen Stand des islamischen Finanzwesens in Deutschland?


Dann suche nicht weiter! Ein neuer Artikel von Bilgehan Akbiyik stellt aktuelle Erkenntnisse über den deutschen Markt vor und liefert Daten einer repräsentativen Kundenbefragung.

Diese Studie erörtert den aktuellen Stand des islamischen Finanzwesens in Deutschland und liefert wertvolle Erkenntnisse aus einer im Jahr 2022 durchgeführten Verbraucherumfrage. Obwohl Deutschland mit 5,6 Millionen Menschen die zweitgrößte muslimische Bevölkerung in Europa beherbergt, ist der islamische Finanzmarkt noch relativ unbekannt und wenig erforscht. Dieser unerschlossene Markt birgt ein immenses Potenzial, aber es mangelt an ausreichender Forschung und an Verständnis für diesen Markt.

Deutschland verfügt über eine starke Wirtschaft mit einem BIP von 4,2 Billionen USD im Jahr 2021. Während große deutsche Banken und Versicherungsunternehmen erfolgreich islamische Finanzdienstleistungen auf internationaler Ebene anbieten, ist das lokale Angebot noch begrenzt.

Die von INAIA durchgeführte Umfrage zielte darauf ab, die Kundenbedürfnisse und -erwartungen an islamischen Finanzdienstleistungen in Deutschland zu verstehen. Sie umfasste 386 Teilnehmer, darunter 269, die bereits Kunden islamischer Finanzdienstleistungen sind. Der Net Promoter Score (NPS), der die Kundenzufriedenheit misst, wurde mit -63 ermittelt, was auf eine allgemeine Unzufriedenheit unter den islamischen Finanzkunden in Deutschland hinweist.

Highlights aus der Umfrage


Edelmetalle

96%

Investmentfonds

75%

Immobilienfinanzierungen

Ijara-Methode

Scharia-Autorisierung und Prüfung

NPS +56

In der Umfrage zeigten die Befragten eine starke Präferenz für Edelmetalle mit (96%), gefolgt von Investmentfonds (75%). Immobilienfinanzierungen, insbesondere mit der Ijara-Methode, die auf der Miete als Finanzierungskosten basiert, waren für die Verbraucher das interessanteste Finanzierungsinstrument. Darüber hinaus erhielt die Bedeutung der Scharia-Autorisierung und -Prüfung einen hohen NPS von +56, was auf ihre Bedeutung für islamische Finanzkunden in Deutschland hinweist.

Die Umfrage deckte spezifische Kundenerwartungen auf, wie z.B. Diversifizierung der Finanzprodukte, Zugänglichkeit, Transparenz, Kosteneffizienz, Vertrauen, individuelle Angebote (Robo-Advisor), Service auf Abruf, Qualität und Kompetenz. Es zeigte sich auch, dass die Kunden langfristige Investitionen anstreben, Edelmetalle bevorzugen und eine hohe Nachfrage nach anderen Anlagen wie Investmentfonds und Aktien haben.

Ausländische Anbieter, die im deutschen islamischen Finanzmarkt aktiv werden wollen, sollten die Zusammenarbeit mit Anbietern in Betracht ziehen, die von einem unabhängigen Scharia-Board zugelassen und zertifiziert sind. Darüber hinaus äußerte ein signifikanter Anteil der islamischen Finanzkunden eine Präferenz für lokale Anbieter, was auf mögliche Kooperationsmöglichkeiten zwischen ausländischen und lokalen Anbietern hindeutet.

Die Erkenntnisse aus der Umfrage können auch B2B-Anbietern helfen, Kooperationsmöglichkeiten mit Finanzinstituten (FinTechs), Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen zu erkennen, um die finanziellen Bedürfnisse islamischer Finanzkunden in Deutschland zu erfüllen.

Um einen tieferen Einblick in den Status Quo des islamischen Finanzwesens in Deutschland zu erhalten, solltest du dir den vollständigen Artikel auf der IFN Islamic Finance News-Website ansehen.

Dieser Artikel wurde erstmals in IFN Band 20 Ausgabe 22 vom 31. Mai 2023 veröffentlicht.

Quellen:


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